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Toni, 001
Toni, 001
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Beschreibung in R+F 1956, 08/225  
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Toni, Antriebsrad und Schraube

            

Toni, 001
Beschreibung: Das Foto dokumentiert sehr anschaulich, daß das Toni nicht für die Benutzung in einer Unterbauschatulle konstruiert sondern zur Verwendung mit einem, in einen Musikschrank integrierten Plattenspieler vorgesehen ist.
In der hier gezeigten Kombination ist das Toni einfach nicht bedienbar! Als Ausweg bleibt nur eine seitliche Positionierung und zwar so, daß der A-W Umschalter zum Bedienenden, also nach vorne zeigt. Dann befindet sich die ablaufende Spule im hinteren Teil des Kastens, was nicht von Belang ist da es sowieso keine Umspulmöglichkeit bei den Aufsetzern gibt.

Ein weiterer Grund ist darin zu sehen, daß so wie hier kein freier Blick auf die Stroboskopscheibe möglich ist. Diese ist aber unverzichtbar um die korrekte Drehzahl von 78 Upm einzuregulieren. Diese entspricht dann exakt einer Transportgeschwindigkeit von 19,05 cm/s - vorausgesetzt der Belag der Tonrolle hat noch seinen Solldurchmesser von runden 46,8 mm.

Sehr gut ist auf diesem Bild der ebenfalls vom Funkwerk entwickelte Dreikopfsatz zu erkennen, mit dem die veralteten Ringkernköpfe Schüllerscher Bauart abgelöst werden sollten. Das Toni wurde vom Funkwerk gemäß dem diesem erteilten Entwicklungsauftrag - also keineswegs aus freien Stücken(!) - entwickelt und produktionsreif übergeben. Warum das Fernmeldewerk diese, zu der Zeit nur noch als Chimäre zu bezeichnende Prothese tatsächlich gefertigt hat, ist im Moment noch nicht ganz klar. Fakt ist, daß das Gerät viel zu spät kam, und mit weit mehr als der Hälte des Preises den man für ein BG19 löhnen durfte, deutlich zu teuer angeboten wurde.
Toni ist das bekannteste Modell aller in Deutschland produzierten Aufsetzer. Aus der Not heraus - weil es nichts besseres zu kleinem Geld gab, ist es gegenüber den Konkurrenzmodellen von Elbia, Hagans, Metz und wohl auch anderen Herstellern dennoch in nennenswerten Einheiten verkauft worden.

Der zugehörige klobige Kasten mit dem Netzanschlußgerät fehlt hier auf dem Bild.

Etwas muß auch noch bedacht werden: Fast alle "richtigen" Tonbandgeräte die es in der DDR zum damaligen Zeitpunkt gab, waren zwingend auf Wechselstrom angewiesen. Ausnahmen machen nur das Rochlitzer MTG und das MTG19, wobei dieses lediglich in einer Nullserie montiert und nie in die Großserienfertigung übergeleitet worden ist. Die Stückzahlen des Rochlitzer MTG dürften sich auch nur in wenigen hundert erschöpfen: zu groß, zu schwer, zu teuer denn es war nur als Radiokombi erhältlich. Das Toni mit seinem separaten Netzteil und dem Antrieb über einen klassischen Hauptstrom-Getriebemotor eröffnete auch den Tonbandenthusiasten welche an einem Gleichstromnetz angeschlossen waren das neue Medium. Und das betraf einen erheblichen Teil der Bevölkerung bis in die 60-er Jahre des letzten Jahrhunderts hinein.


Text: MGW51
Schlüsselwörter: Funkwerk Leipzig, Fernmeldewerk Leipzig, FWL, FMWL, Aufsatzbandgerät, Dreikopf-Tonbandgerät, Aufsetzer, Toni, Gleichstromortsnetz, Hauptstrommotor
Datum: 11.01.2012 19:47
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Hinzugefügt von: schmerztablette


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