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MWZ, BG33
MWZ, BG33
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MWZ, BG33
Beschreibung: Es ist schon eine recht abenteuerliche Geschichte, die zum BG33 führte. Doch nachdem das MWZ die Leipziger aus dem Projekt gedrängt hatte, war es zum scheitern verurteilt. Mehr als eine Nullserie mit wohl 100 Einheiten ist nicht gebaut worden und die sind dann auch noch für rel. viel Geld an dei Belegschaft verkauft worden. Einmal mehrfehlte es an einem brauchbaren Motor, so daß die Nullserie mit Papst-Motoren ausgerüstet wurde. Der Import ist nicht genehmigt worden. Heftige Kritik erntete auch das plärrige und sehr bruchempfindliche Polystyrolgehäuse. Damit wurde ja schon das BG 26 völlig entwertet - man hatte einfach nichts gelernt! Im Grunde können wir froh sein, daß dieses Gerät nicht in die Produktion übergeführt worden ist denn, machen wir uns nichts vor, es ist nunmal eine Krücke! Verglichen mit dem TESLA Uran oder Pluto, kann man das BG 33 getrost in die Ecke werfen da es völlig unergonomisch konstruiert ist! Rändelschalter an Stelle eindeutig bedienbarer Tasten oder wenigstens Kippschalter - das geht nunmal nicht; weder am Tage im Feld und schon garnicht bei Dunkelheit. Einen Tragegriff hat man an das jämmerliche Gehäuse sicherheitshalber nicht erst drangebappt. Dafür gibt es eine formschöne Tragetasche. Na Mahlzeit! 8 Stück Monozellen für Portablebetrieb - das sind genau 2 zuviel! Und dann noch ein Bandtyp, der zum Zeitpunkt der Nullserie noch gar nicht verfügbar gewesen ist - ja geht es noch schräger?!
Fazit: Die können es nicht! Sie wollten es auch nie wirklich weil die Magnetbandsparte von Anbeginn wohl ein ungeliebtes Kind war. Es bleibt nur das große Bedauern darüber, daß die wirklich kompetenten Kollegen im FWL und im FMWL ausgebremst und entgegen allem Sachverstand von der Entwicklung ausgegrenzt worden sind. Die Leipziger hatten als einzige staatliche Unternehmen in der DDR das Potential zur Entwicklung und zum Bau von Tonbandgeräten. Aber dann wären die Entwicklungsgelder nach Leipzig geflossen - das durfte eben nicht sein. Auf die Märker war man in Zwönitz schon scharf - nur leider nicht bereit zu lernen, wie man aus Geld auch was vernünftiges zustande bringen kann.
Es hätte sich freilich auch angeboten, den Entwicklungsauftrag an einen der damals noch existenten Privatbetriebe zu vergeben, wenn - ja eben, wenn man wirklich ein brauchbares Batterie-Heimtonbandgerät hätte haben wollen! Genau das scheint aber ein paar Apparatschiks schlaflose Nächte bereitet zu haben und bitte sehr, was sollen staatliche Gelder in einem Privatunternehmen? Das ging Jahre zuvor zwar noch, weil man da keinerlei Alternative hatte doch nach 1960 verboten sich derartige Konstellationen allein aus politischen Gründen.

Die technischen Daten können dem Produktblatt enznommen werden, welches wie gewöhnlich im betreffenden Typenordner einsehbar ist.

Ganz offenbar hatten die Funkwerker ganz andere Vorstellungen von dem was gut und richtig ist und das paßte den Meßgerätewerkern wohl nicht. Also warf man die Leipziger aus dem gemeinsamen Entwicklerteam wieder hinaus. Was es hätte werden können, wenn das FWL die Entwicklung hätte zu Ende führen dürfen, zeigt das einzige Baumuster mit seinem robusten, mit Noppenfolie bespannten Mantel (wie KB100), ausklickbarem Tragegurt, klar zu bedienende Kippschalter - eben ergonomisch durchdacht! Die ansteckbare Batteriebox ist zwar nicht unbedingt der Bringer, doch stattdessen läßt sich ja problemlos ein Adapterkabel anklipsen und mit einer leistungsfähigen Spannungsquelle verbinden.

Geschichte.


Text: MGW51
Foto: I. Pötschke
Schlüsselwörter: BG 33, MWZ, Funkwerk Leipzig
Datum: 24.10.2010 11:19
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Hinzugefügt von: MGW51


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