Das bzw. die beiden Bilder sind so als Originalteile MTG 24 eingebracht worden. Ich kann das weder bestätigen noch rundweg bestreiten, daß diese Ausführung ab Werk in einem MTG 24 drin war oder ist. Der Ausführungszustand allerdings ist NICHT für MTG24 typisch sondern entspricht dem Stand, wie er als letzte Überarbeitung in den Geräten der Typen MTG25 / MTG25-1 verbaut worden ist.
Häufig begehen Sammler den Fehler, angekauftes Gerät welches nicht offensichtlich "verbastelt" - besser gesagt vermurkst - worden ist, als quasi von Gott gegeben und damit original zu betrachten. Diese Annahme mag auf vllt. 5% aller Gerätschaften aus 1. Hand zutreffen, wenn diese vom Vorbesitzer nie oder fast nie genutzt worden sind. Dagegen gilt als sicher, daß Apparate mit erkennbaren Nutzungsspuren zu 99% nicht mehr im Urzustand sind.
Das trifft auf solche NICHT idiotensicher konstruierten Apparate, wie es u.a. die Heimtonbandgeräte der ersten Generation - zu der u.a. Tonmeister und MTG zählen - sind, in besonderem Maße zu. Gerade bei den MTGs ab Typ 22 waren Kupplungsschäden an der Tagesordnung und zählen neben "durchgebrochenen" Schatullen zu den Spitzenreitern bei den, ausschließlich durch Fehlbedienung bzw. Mißachtung der in den Begleitdokumenten vorgeschriebenen Behandlungs- und Transportbedingungen, Beanstandungen und unberechtigten Reklamationen. Und das, obwohl in der DDR das Analphabetentum weder Partei- noch Kultstatus genossen hat! Es gab und gibt zu allen Zeiten Leute, welche zu faul oder zu überheblich sind, die den Geräten beiliegenden Bedienungsanweisungen gründlich zu lesen. Wenn es dann mal "im Getriebe kracht" wird immer der Hersteller beschuldigt. Da für solche Geräte spätestens nach 1970 praktisch keine mechanischen Einzelersatzteile mehr vorgehalten worden sind, ist oft improvisiert worden. Im Falle der Wickeltriebe allerdings kommt eine andere DDR-typische Herangehensweise in Betracht: Jegliche technische Weiterentwicklung bestehender Seriengeräte mußte so erfolgen, daß die neuen Teile - ggfs. unter Zuhilfenahme weniger anderer zugehöriger Teile - mit den alten Geräten kompatibel sind. Das bedeutet, sie müssen die Anforderungen mindestens gleich gut oder besser als die Originalteile erfüllen können. Somit erübrigt sich die Lagerhaltung von Teilen der älteren Ausführungen. Das ist volkswirtschaftlich von erheblicher Bedeutung zumal neu konstruierte Teile in der Herstellung in jedem Falle ökonomischer sind. Z.B. ist ein höherwertiges Material mittels spanloser Umformung eben viel billiger zu fertigen als ein einfacheres Material mittels spanender Bearbeitung und anschließender eventueller Oberflächenvergütung. Eine einfachere Endmontage durch weniger Arbeitsschritte kommt noch hinzu!
Dinge kann man nur im Zusammenhang reell beurteilen und der oder die Zusammenhänge sind selten auf den ersten Blick offensichtlich.
08.11.2011 10:01
MTG20
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Zuordnung
Diese Kupplungen wurden nach 1965 im "Funkamateur" Halle/S. als Ersatzteile gekauft. Sie sind auf jeden Fall die letzte Ausführung für das MTG 25. Der Einsatz erfolgte bereits im MTG 24. Für das MTG 22b wurde die "schwarze" Ausführung verwendet.