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SRS, MTG 19
SRS, MTG 19
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SRS, MTG 20 (21) Nr: 6172, Schwungrad

            

SRS, MTG 19
Beschreibung: Es ist eine der wenigen mir bekannten Abbildungen eines MTG19, hier in einem Schrank 6E64 mit seitlich einschiebbaren Türen.

Ein weiteres ähnliches! Bild, auf dem nichts wirklich erkennbar ist, zeigt das gleiche Schrankmodell mit eben dem gleichen Empfangsgerät, das eingebaute Magnetband/Plattenspielergerät wird aber als BPG190a ausgewiesen. Die dazu abgegebene Gerätebeschreibung aus der Feder keines Geringeren als Bernhard Vinzelberg läßt klar erkennen, daß es sich um ein völlig anderes Gerät handeln muß. Ich gehe soweit zu behaupten, daß das BPG190 als Entwicklungsgrundlage für das MTG 19 gedient hat.
Noch kann ich den letzten Beweis dazu nicht erbringen - es bedürfte schon des materiellen Vorhandenseins beider Gerätetypen auf meinem "OP-Tisch" um hier alle offenen Fragen weitgehend erschöpfend zu beantworten.

Etwas ist an diesen und auch anderen zeitgenössischen Abbildungen solcher Staßfurter Gerätschaft sehr markant: Der 12" Plattenteller! Es ist aber auch erkennbar, daß sowohl Teller als auch Spulen nahezu bis zur Vorderkante des MTG reichen. Möglich wird dies, weil die Bedienelemente - von Tonarm und Drehzahlregler mal abgesehen - sämtlich an der abgewinkelten Front installiert sind. Was so nicht erkennbar, aber dennoch vorhanden und auch bei den Rochlitzer MTG beibehalten wurde ist die automatische Endabschaltung durch den Tonarm. Offenbar sah man hier den Plattenspieler noch als primäre Nutzungsform an. Der Trend zum Band setzte sich erst später durch, sicherlich auch unterstützt von dem Umstand, daß sich dieses Medium ja in der Bevölkerung erst noch etablieren mußte. Zudem kostete ein Magnetband im Vergleich zur Schallplatte richtig viel Geld - der höhere Nutzwert aber ist nur von jenen Konsumenten verinnerlicht worden, die der neuen Technik aufgeschlossen gegenüberstanden; damals, lange vor der Wegwerfgesellschaft, hielt sich die Technikbegeisterung für "neumodischen Schnickschnack" sehr viel weiter in Grenzen als das heute der Fall ist. Das war freilich auch dem Umstand geschuldet, daß so ein MTG mit seinerzeit runden 800 DM (DDR) selbst in unseren Tagen als sauteuer empfunden wird; um wieviel grotesker nimmt sich dann so ein Preis aus, wenn man die 1952-er Monatseinkommen von 250 ... 450 DM - wobei letzteres dem Gehalt eines leitenden Angestellten entsprach - dagegensetzt?
Auch solche Überlegungen wie die, daß das MTG 19 nicht als Sologerät (da kein eigenes Netzteil) verfügbar ist müssen berücksichtigt werden, wenn man sich über die geringe Verbreitung dieser Geräte wundert. Einen solcher "Familiensarg" wie der 6E64 ist einerseits nur gutbetuchten Käufern anzudienen und andererseits brauch so ein Möbel gewaltig viel Platz! Für den Kreis der Tonamateure kam so eine Klamotte von vornherein überhaupt nicht in Betracht! Ergo muß konstatiert werden, daß die Entwicklung eines solitär nicht erhältlichen Gerätes vollkommen am Markt vorbei gelaufen ist denn 1950 gab es hierzulanden nicht soviel Wohlhabende als zehn Jahre danach.

Ein Aspekt ist nun auch erst seit kurzer Zeit völlig klar: Das MTG 19 wurde nie in Serie gefertigt! Mehr als eine Nullserie hat es davon nicht gegeben.

Schlüsselwörter: Stern-Radio Staßfurt, MTG 19, MTG19, 6 E 64, 6E64, Grammophonmotor
Datum: 17.05.2008 13:37
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Hinzugefügt von: MGW51


Autor: Kommentar:
MTG20
Member

Registriert seit: 29.09.2010
Kommentare: 118
6E64

Scheinbar hatte man dann mehr Schränke als MTG209. Diese wurden dann notdürftig mit dem MTG20 bestückt. Wenigsten wurden dadurch einige dieser Möbelstücke der Nachwelt erhalten.
28.05.2012 23:47 Offline MTG20
MGW51
Administrator

Registriert seit: 26.04.2005
Kommentare: 206
Notbestückung?

Das würde ich so nicht sagen. Es handelt sich schlicht um eine Ersatzbestückung weil die vorhandenen MTG209 nicht dazu verwendet worden sind. Mehr darüber im IG-Treffpunkt.
22.09.2012 20:26 Offline MGW51 http://von-kranichfeld.de



 


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