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Truhe 5 E 6.10
Truhe 5 E 6.10
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Truhe 7E84

            

Truhe 5 E 6.10
Beschreibung: Der Modellname "Carmen" ist verschwunden, das Gerät wird nun lediglich als "Truhe" bezeichnet und ist auch zur damaligen Zeit in allen Belangen technisch nichts umwerfendes gewesen. Eine andere, augenscheinlich etwas ältere Gehäuseausführung sieht noch häßlicher aus und trägt den hochgestochenen Namen "Carmen". In einem ähnlichen Gehäuse setzte auch Rochlitz einige seiner Rundfunkchassis zusammen mit dem Rochlitzer MTG ein. Der Umstand, daß in einem Gehäuse aus der Staßfurter Tischlerei ein Staßfurter Chassis Typ 5 E 63 steckt ist als normal anzusehen; daß man den Kasten aber mit einem MTG 22b aus Thalheim komplettierte, wirkt mindestens etwas irritierend wenn man weiß, daß die MTG-Laufwerke von Staßfurt entwickelt und zu dieser Zeit auch dort gebaut worden sind. Interessant hingegen die goldfarbig eloxierte OLYMPIA-Spule der Löbauer Firma Genenncher. Auch dazu muß man leider anmerken, daß eine sehr gute Idee durch den zwangsläufigen Einsatz von ungeeignetem Material (Weich-Alu statt Dural) zum scheitern verurteilt wurde.

Zu dieser Thematik findet sich etwas mehr im Magnettonbereich und in unserem Treffpunkt. Die Plattenspielerfunktion stellt aus Sicht des Autors eine eher untergeordnete Funktion dar. Das gilt grundsätzlich, da ja so ausschließlich modernere Schellacks mit N 78 korrekt wiedergegebenwerden können, als auch speziell aus Sicht des Käufers. Da ein vergleichbarer Einfachplattenspieler mit Drehzahlvariation ausgerüstet und um ein vielfaches preiswerter als ein doch bedeutend komplizierteres Tonbandgerät ist, hat diese Funktionalität des MTG für den ernsthaften Schallplattensammler nahezu keine Bedeutung. Für den gelegentlichen Plattenhörer, der es hauptsächlich auf aktuelle Tagesschlager abgesehen hat, bietet dagegen diese einfache Möglichkeit der Überspielung auf Band noch bis ins Frühjahr 1964 eine gute Alternative. Das eher als niveaulos zu bezeichnende Rundfunkchassis, bei dem die Realisierung des UKW-Empfanges sich auch nur auf nicht viel mehr als eine zusätzliche Stellung des Nockenschalters beschränkt, wertet diesen Kasten vollkommen ab und ist nur von denen zu begreifen, welche selbst noch das Glück hatten erleben zu dürfen, was die klassischen Rundfunkbänder LW und MW einst für eine Fülle an Information bei einer durchaus akzeptablen Empfangsqualität boten. Fernab der wenigen Großstädte spielte der UKW-Rundfunk praktisch keine Rolle, weil es ihn so garnicht gab! Betrachtet man alle diese äußeren Umstände, dann relativiert sich meine abwertende Einschätzung dieses Gerätes erheblich, denn es bot dem weniger vermögenden oder auch nur in beengten räumlichen Verhältnissen lebenden Kunden einen zu damaliger Zeit beträchtlichen Nutzwert. Für den Ton(band)amateur dagegen war/ist ein BG19 weitaus besser! Kleiner, leichter, handlicher und transportabel, preiswerter sowieso.

Fazit: Ein ziemlich häßliches Möbel, dessen Innenleben bestenfalls nur als Mittelmaß bezeichnet werden kann, ist heutzutage nur ob seiner relativen Seltenheit für einen kleinen Kreis "verrückter" Sammler von Interesse.

Im betreffenden Typenordner finden sich weitere Bilder und Infos zum Gerät.


Text: MGW51
Foto: floradoc
Schlüsselwörter: SRS, Stern-Radio Stassfurt, 5E6.10, 5 E 6.10, 5 E 63, MTG 22b, MTG22b, Meßgerätewerk Zwönitz, SRR, Stern-Radio Rochlitz
Datum: 24.09.2010 22:50
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Hinzugefügt von: MGW51


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