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SKL, Typ 9
SKL, Typ 9
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SKL, Typ 9
Beschreibung: Dieses Gerät ist das modernste und zugleich letzte Modell der Tonmeister-Ara aus dem Magdeburger Schwermaschinenbau. Auffallend auch hier, daß man noch am alten Firmensignet der Buckau-Wolf festhielt; das läßt Raum für Nachdenklichkeiten.

Das TM1 von 1956 hat auf seinem rückseiten Typenschild ebenfalls das BW-Symbol. Im Jahre 1958 wurde es durch das TM2 abgelöst, welches m.W. keinen Bezug mehr zu BW offenbart - zumindestens ist in den Dokumantationen kein Hinweis darauf zu finden. Und nun das SKL 9 ! Der unbefangene Tonbandler wird sogleich darauf abfahren, daß diese Kiste mit 9,53 cm/s arbeitet. Dem ist aber nicht so! Diese Geräte werden als einzige DDR-Heimbandgeräte von einem Außenläufer angetrieben. Entwickelt(?) und hergestellt im Elektrogerätebau Leisnig, kurz EGL, wo auch ein Klon des in Hartha für das BG190 entwickelten Capstanmotors in etwas einfacherer Ausführung gefertigt wurde.

Obwohl das Laufwerk grundsätzlich eine Neukonstruktion darstellt, kann man auch vom Tonmeister 3 sprechen denn ich vermute, daß das SKL9 noch vor dem TM2 auf dem Tisch stand! Und ich vermute auch, daß es für 9,53 konzipiert gewesen ist, sich aber im geplanten Zeitrahmen kein geeigneter Motor beschaffen ließ. Deshalb, weil die Fertigung viel eher geplant war, ist das BW-Zeichen in der Preßform für die Deckplatte noch eingearbeitet.

Die maximal 18-er Spulen werden wie bei SKL üblich von zwei identischen Wickelkupplungen angetrieben. Während deren Oberteile einen sehr vertrauten Anblick bieten, verbirgt sich die technische Revolution mal wieder hinter dem Vorhang. Es handelt sich also um elektromagnetische Kupplungen. Ein ganzes Stück klobiger als die, welche das MWZ in seine BG 20 einbaute, dafür aber wesentlich wartungsfreundlicher und viel einfacher! Das Arbeitsprinzip der gewichtsabhängigen Friktionskupplung aus dem TM 1 ist so gesehen beibehalten worden. Lediglich statt eines aufzulegenden "Schnellspulers" erfolgt die Verriegelung des jeweiligen Oberteiles mit dem treibenden Unterteil per Zugmagnet. Ebenso wird die Andruckrolle mittels Zugmagnet betätigt so daß sich hier eine vollelektrische Tastensteuerung auf einfache Weise realisieren ließ. Für die Kraftübertragung vom Motor auf die Wickeltriebe wird eine einzige, nahezu unkaputtbare igelitierte Gurtpeese verwendet. Diese treibt sowohl mit ihrer Innen- als auch der Außenseite. Das ermöglicht den Verzicht auf eine Drehrichtungsumkehrschaltung. Diese Konzeption wurde dann - so nach meinem Verständnis - leicht abgewandelt auf das TM1 übertragen, hier aber mit hanbetätigten, federbelasteten Zugstangen als verriegelndes Element und das ganze wurde dann zum auf Neudeutsch "Notupgrade" TM2.
Mein Fazit: Wäre der Motor für das SKL9 so wie geplant verfügbar gewesen, dann hätte es kein TM2 mehr gegeben! Stattdessen ein wirklich mit 9,53 arbeitendes SKL 9.

Doch trotz des "Notdowngrades" auf den "Behelfsmotor" ist das Gerät - von seiner äußeren Häßlichkeit abgesehen - als 19-er Heimbandgerät alles andere als nur 2. Wahl!

Zeitlich steht es in einer Reihe mit dem KB100 und dem BG20. Preislich unterbot es beide Geräte ebenso wir massemäßig. Das ist natürlich kein Kriterium für den Amateur, der sein TB in der Guten Stube präsentieren möchte; eher was für die Gartenparty! Es sei nicht verschwiegen, daß sich die SKL9 Kombination nicht gut verkauft hat. Der Vertrieb lief bevorzugt über das Versandhaus Leipzig. In dessen Offerten der Hinweis "Preis auf Anfrage" - ein für DDR-Verhältnisse nahezu außerordentlicher Vorgang.

Mehr zu diesem Modell im Typenordner mit den Detailbildern.



Text: MGW51
Schlüsselwörter: SKL 9, Schwermaschinenbau Magdeburg, Buckau-Wolf, Typ 9, Außenläufermotor, EGL, Elektro-Gerätebau-Leisnig, 650 Upm, Capstanmotor
Datum: 09.07.2010 17:34
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Hinzugefügt von: Jörg


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