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Lichtwurflampe, 001
Lichtwurflampe, 001
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Lichtwurflampe, 001
Beschreibung: Diese Lampe stammt aus einem Dia-Projektor ASPECTAR 150 A der Kamera- und Kinowerke PENTACON, Dresden.

Diesen Projektor hatte ich angekauft, weil er mit intakter Lampe angeboten wurde und bei mir steht so ein Bildwerfer zur Reparatur, von dessen Lampe nur noch der Sockel vorhanden war. Diverse Beschaffungsversuche über den Foto-Fachhandel verliefen erfolglos. Nun, es ist sicher klar, daß ich eine Lampe, wie auf dem Bild zu sehen, nirgendwo mehr einsetzen werde. Nebenbei bemerkt ist der Glühfaden sowieso gebrochen. Dieses Teil stammt von II/76 und dürfte somit wirklich seine Betriebsstunden erreicht haben - oder auch nicht?! Von der Schwärzung sollte man sich nicht täuschen lassen denn die kann durchaus sekundär sein. Tatsache ist, daß dieses Teil in keinster Weise fachgerecht in Betrieb genommen wurde. Es erfolgte keine Ausrichtung des Fadens und es war ebensowenig die Hitzeschutzkappe aufgesetzt. Letzteres ist unbedingt erforderlich wenn die Lampe keine Kopfmetallisierung besitzt. Welch ungeheure Wärme mit nur 150 Watt erzeigt werden können, beweist der völlig deformierte Kolben. Es mag jeder Interessent selbst nachschlagen, bei welcher Temperatur Glas beginnt teigig zu werden - und dann stelle man sich nurmal vor, daß so ein Apparat unbeaufsichtigt oder von Kindern benutzt wird! Besser kann wohl kein Wohnungsbrand inszeniert werden!

Die normale Betriebslage dieser wie auch aller anderen, mir bekannten Projektionslampen ist immer stehend, also mit dem Sockel nach unten. Wie kommt es nun zu so einer Kolbendeformation?

Wie schon oben geschrieben, ist diese Lampe nach ihrem einsetzen nicht korrekt justiert worden, ein Vorgang der bei allen klassischen Projektionslampen mit Glühwendel zwingend erforderlich ist! Und zwar nicht allein um eine optimale Bildausleuchtung zu erzielen sondern eben auch, um eine möglichst optimale Lebensdauer der Lichtwurflampe zu erreichen. Dazu ist es unbedingt notwendig, daß der Glühwendel exakt im Brennpunkt des Reflektors arbeitet. Diese Einstellung wird optisch vorgenommen, indem man den Glühfaden mit dessen Spiegelbild deckungsgleich einstellt, wozu jeder Fassungsträger mit entsprechenden Justierschrauben versehen ist. Man bedient sich dazu eines simplen Hilfsmittels: Ein in exakter Größe des gerahmten Dias geschnittenes Stück Hartpappe erhält genau zentrisch ein kleines, ausrißfreies Loch; bohren ist also wenigstens bei Pappe nicht möglich, hier tut es ein Locheisen. Die fertige Blende wird nun wie ein richtiges Dia eingesetzt und der Bildwerfer in Betrieb genommen. Es wird nun auf eine gerade, glatte Projektionsfläche scharfgestellt und dabei sollten in der Regel zwei +/- gegeneinander verschobene Wendel sichtbar sein - einmal das der Lampe selbst und zum anderen das des dahinter befindlichen Kugelspiegels. Mit der Justiereinrichtung wird nun die Lampe derart verschoben, daß Deckungsgleichheit der beiden Abbildungen hergestellt ist. Nun steht der Projektor wieder für den nächsten Diavortrag zur Vefügung.

Es versteht sich wohl von selbst, daß vor dieser Justierarbeit sowohl der Spiegel als auch sämtliche anderen Komponenten des optischen Systems wie Sammellinse, Wärmeschutzfilter etc. gereinigt und wieder korrekt montiert worden sind!

Es gibt noch allgemein etwas dazu anzumerken:
Geräte, welche ohne Gebläse arbeiten(müssen), sind absolut darauf angewiesen, daß der Kamin peinlich sauber gehalten wird, keine Lüftungsschlitze verdeckt sind und vor allem darf keine Abblätterung des Anstriches erkennbar sein.

Die partielle Überhitzung des Kolbens würde für sich allein bestenfalls zum durchschmelzen desselben führen - die im Bild zu sehende Deformation erklärt sich allein daraus aber nicht. Diese entsteht einzig durch den Überdruck im Kolben denn anders als vielfach angenommen arbeiten moderne Glühlampen nicht im Vakuum! Das trifft m.W. nur auf klassische Kohlefadenlampen zu, deren Kolben daher mit steigender Betriebszeit immer lichtundurchlässiger wird. Diese "Schutzgas"-Füllung sorgt also einerseits dafür, daß der Kolben von innen sauber bleibt, andererseits bewirkt das Gas bei teigig werdendem Kolben die im Bild zu sehende Ausbauchung bzw. bei blitzartigem Temperaturanstieg den berühmten Zerknall des Kolbens. Dieser Zerknall wirkt genau entgegengesetzt als die bei Bildrohren immer mal vorkommende Implosion, welche ein Zusammenbrechen des Kolbens durch den von außen einwirkenden Luftdruck erzeugt. Bei einer "Glühbirne" fliegt das Glas nach außen fort weil die Kraft von innen kommt und etwas größer als der Luftdruck ist. Der Druckunterschied, der bei einer Bildrohrimplosion ausgeglichen wird ist um ein Vielfaches größer und von daher rührt die große Zerstörungskraft eines solchen Ereignisses. Leider habe ich in meinem Fundus keine Implosinsbilder und auch keine Lust dazu, ein solches Ereignis mutwillig herbeizuführen :-)
Schlüsselwörter: Explosion, Implosion, Schutzgasfüllung, Gluhlampen-Schutzgas, Lichtwurflampen, Projektionsglühlampen
Datum: 12.06.2010 10:46
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Hinzugefügt von: MGW51


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