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W18, 5/54, 001
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W18, 5/54, 001
Beschreibung: An den folgenden Bildern kann man ganz deutlich die Herkunft des Gerätes nachvollziehen. Es ist also natürlich ein W18 und es ist natürlich KEIN FUNKE! Der Firmeneindruck auf der Instrumentenskala macht das bereits von außen sehr deutlich. Dem entgegen steht die Prägung mit dem Namen Funkes auf dem Steckfeld.
Da Funke bereits im Juni 1951 die DDR in Richtung Eifel verlassen hat, das vorliegende Gerät aber erst gute drei Jahre danach gebaut worden ist, kann es folglich nicht mehr diesem Manne zugeordnet werden. Das mag mancher als Haarspalterei empfinden, jedoch sind die Gründe dafür durchaus ernst zu nehmen. Wenngleich das für einen Praktiker, der mit so einem Apparat nur arbeiten will völlig unerheblich ist, stellt sich das für den Sammler historischer Technik ganz anders dar. Letzterem geht es vordringlich um Originalität und da ist es nunmal ein großer Unterschied, ob ein Gerät 1948 oder 1955 gebaut wurde - die elektrischen Bauelemente, angefangen beim Schaltdraht, verändern sich ja schließlich mit der Zeit. Originalität zu erhalten bedeutet somit, eine Reparatur auch nur mit exakt passenden Bauelementen durchzuführen. Und das beginnt tatsächlich am Netzstecker und endet an der "letzten Prüfkarte".

Wie wir erkennen können, war Max Funke ein sehr vorausschauend planender Mann und hatte die Einzelteile für seine Geräte wohl waggonweise bezogen - also nicht dieses "von der Hand in den Mund" taktieren heutiger Magnaten. Es ist wohl nur selbstverständlich, daß diese umfangreichen Bestände weiterhin verarbeitet worden sind. Heute hätte man alles weggeworfen - damals, vor mehr als 60 Jahren, gab es kein Müllproblem und also auch keine Müllmafia und selbstverständlich fehlten insbesondere die überaus erfolgreichen, jungdynamischen "Manager". Stattdessen gab es Leute, die das vorhandene Wenige möglichst optimal zu nutzen trachteten.
Es ist für die Spätgeborenen wohl kaum nachvollziehbar was es bedeutet hatte, daß allein das ehem. Sachsenwerk Radeberg in den Jahren 1951 bis 1954 mehr als 130-tausend Fernsehempfänger Typ "Leningrad" als Reparation an die Sowjetunion liefern "durfte". Dem stehen geradeeinmal ca. 12-tausend Geräte "Rembrandt" und "Rubens", die bis 1954 dem DDR-Binnenmarkt zur Verfügung gestellt werden konnten. Dieses Verhältnis prägte die gesamte Industrieproduktion der SBZ, ab 7. 10. 1949 DDR, über viele, nicht enden wollende Jahre.

Nun, was hat das mit den Röhrenprüfern zu tun?
Sehr viel! Wenn auch indirekt. Es wurden eben hierzulande ausschließlich solche Röhrentypen entwickelt und produziert, für die ein festgestellter dringender Bedarf vorhanden war. Die knappen Rohstoffe zwangen dazu, Prioritäten zu setzen, der Focus lag auf möglichst universell verwendbaren Röhren für den Bereich der Heimelektronik. Von der UEL51 mal abgesehen, gab es in diesem Sektor nur noch Miniaturröhren als Neuentwicklungen für Konsumergeräte.

Als Irrweg entpuppten sich gar bald die wenigen Gnomröhren, mit denen eigentlich die Stahlröhren abgelöst werden sollten. Im Grunde reduzierte sich das aus meiner Sicht wohl eher um eine Ablösung des aufwendigen und materialintensiven Stahlröhrensockels denn die Systeme der Gnomröhren sind weitgehend mit denen der Harmonischen Serie identisch. Sie sind lediglich anders, also stehend statt liegend auf den Preßglasteller montiert. Kurios dabei ist der seitliche Pumpstutzen bei den E/UM11-Substituten.
Es gibt lediglich zwei oder drei Radiotypen die für Gnomröhren entwickelt wurden. Da es zu keiner Großproduktion kam, behalf sich die Geräteindustrie mit einer typspezifischen Adapterplatte, welche in die Gnomfassungen eingesteckt, oberseits mit klassischen Stahlröhren bestückt worden ist. In den Prüfern des Röhrenprüfgerätewerk Weida findet sich zu keiner Zeit eine Gnomfassung. Die gibt es nur in wenigen Jahrgängen der von Willy Bittorf gebauten Röhrenprüfer.

Schlüsselwörter: W18, Röhrenprüfgerätebau, Weida
Datum: 25.05.2010 17:18
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Hinzugefügt von: MGW51


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