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Weltklang, Koffer Rot
| Weltklang, Koffer Rot |
| Beschreibung: |
Dieser kleine schlichte, dennoch schmucke Koffer wurde in den 50-ern des 20. Jahrhunderts in der DDR hergestellt. Wir finden diese Grammos in unterschiedlichsten Farben und mit ganz verschiedenen Accessoires. Es darf als sicher angenommen werden, daß diese Geräte nicht für den Binnenmarkt gebaut worden sind denn ich kann mich in keinster Weise daran erinnern, solche bonbonbunten Köfferchen in den damals noch reichlich vorhandenen Musikalienhandlungen gesehen zu haben. Welches Zielland die Exporte hatten, ist derzeit nicht erkennbar. Fakt ist lediglich, daß die Motore einer Bauart entsprechen, welche in den 30-er Jahren weiteste Verbreitung hatte - Gebr. Steidinger. Das Innere dieser Koffer - also der Triebwerksbereich - enthält ebenso keinerlei Trittsiegel irgendeines Herstellers. Es ist nichtmal erkennbar, ob die Motore tatsächlich aus dem Schwarzwald - aus Altbestand oder gar neuerer Auftragsfertigung - oder aus einem hierzulanden +/- zufällig erschlossenen großen Vorrat stammen. Auch die Schalldose verrät nahezu nichts! Dafür prangt aber - bei genauem Hinsehen nach der gründlichen Reinigung - in der rechten vorderen Ecke ein Stempel des 1946 gegründeten DAMG = "Deutsches Amt für Maß und Gewicht", woraus 1961 das DAM = "Deutsches Amt für Meßwesen" und 1964 das DAMW = "Deutsches Amt für Meßwesen und Warenprüfung" hervorging. Die Aufgabenstellung hatte sich dabei in all den Jahren praktisch kaum verändert und wurde auch so beibehalten als man im Zuge einer weiteren Umbenennungsorgie dann das Adjektiv "Deutsches" liquidierte und so Anno 1973 das ASMW = "Amt für Standardisierung, Meßwesen und Warenprüfung" aus der Taufe hob. Damit einher ging auch die allumfassende Schaffung von TGL = "Technische Normen, Güte- und Lieferbedingungen" welche die bis dahin allgemein gültigen DIN-Normen auf dem Gebiet der DDR ablösten bzw. ablösen sollten.
Kurz und gut, dieses Siegel in Form eines aufrecht stehenden Dreiecks mit abgerundeten Ecken ist auf jedem in der DDR hergestellten Produkt zu finden; wenn nicht auf dem Einzelteil selbst, dann auf dessen Verpackung bzw. Begleitdokumenten wie BDA oder Garantieurkunde etc.
Meiner unbändigen Reinigungswut ist es zu danken, daß dieser Stempeleindruck nur noch sehr schwach wahrnehmnbar ist - visuell weitaus deutlicher als das eine Digitalzwiebel abbilden kann! Offensichtlich ist die verwendete Stempelfarbe nicht vollkommen gegen Chlorix resistent ;-) Leider hatte ich selbst keinesfalls mit so einer Entdeckung gerechnet.
Mehr Bilder zu diesen Koffern gibt es im zugehörigen Typenordner zu sehen.
Noch soviel: Die Marke Weltklang ist ursprünglich in Klingenthal beheimatet. Das Markenzeichen wandelte sich im Laufe der Zeiten mehrfach. Vor einiger Zeit hatte ich das Markneukirchener Musikinstrumentenmuseum um Unterstützung bei der Suche nach den tatsächlichen Ursprüngen dieser Grammophone gebeten. Bis zur Stunde gibt es noch keine weiteren Erkenntnisse - doch das will nichts besagen... |
| Schlüsselwörter: |
Weltklang, Koffergrammophon, Reisegrammophon |
| Datum: |
09.03.2010 10:19 |
| Hits: |
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MGW51 |
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