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BG19 Story, 071
| BG19 Story, 071 |
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Was da die Thalheimer "verzapft" hatten, ist einzig dem Umstand zuzuschreiben, daß sie so, mit eher untauglichen Mitteln, auf Kundenwünsche zu reagieren versuchten denn eine wirkliche Problemlösung kann das nicht sein. Eine "gesuchte Bandstelle" auf diese Weise finden zu wollen bedeutet zugleich, den Magnetkopf mit Vehemenz abzuschleifen denn der Bandabheber ist einzig bei Rücklauf in Funktion. Zudem gibt es weder ein Bandlängenzählwerk noch einen Umdrehungszähler der Abwickelspule, ja nichtmal eine einfache Merkskala als Anhalt. Gut, letztere läßt sich aus Papier anfertigen und aufkleben - elegant ist das sicher nicht.
Es muß aber stets bedacht werden, daß es sich für diesen Betrieb um die erste Magnetbandgerätefertigung überhaupt handelte! Vieles wußte man einfach nicht besser und noch viel mehr durfte nicht sein! Parallelen dazu finden sich auch beim Funkwerk Leipzig als Erstfertiger, wo diese Geräte erst serienreif gemacht werden mußten und ebenso finden sich Parallelen zum Fernmeldewerk Leipzig, welches zuerst das im Funkwerk als Auftragsentwicklung konstruierte TONI samt dem neuartigen, auch vom Funkwerk entwickelten Dreikopfsatz montieren lernte um aus diesem Erfahrungsschatz ein hervorragendes Gerät, das KB 100, zu entwickeln und schließlich auch noch gegen massivste Widerstände einiger Apparatschiks in die Serienproduktion zu überführen. Das KB 100 war - im Gegensatz zum zeitgleichen BG 20 - von Anbeginn auf der Höhe seiner Zeit und damit haben wir eine Parallele zum BG 19! So schließt sich ein Kreis, dessen eigene Innovationskraft von Anfang an stetig und vehement von Außen her blockiert worden war. Warum? Auf diese so simple Frage kann es nur eine Antwort geben: Die Politokraten fürchteten sich vor einem leicht zu transportierenden, autonom betreibbarem Aufzeichnungsgerät wie der Teufel vor dem Weihwasser. "Zentnerschweren" unhandlichen Krücken wie den MTG-Schatullen war man dagegen ebenso wohlgesonnen wie den monströsen Musikschränken in teils bombastischer Ausstattung. Dem staatlichen Einzelhandel waren letztgenannte Gebrauchsgüter sowieso viel lieber da sie eben automatisch mehr Marge versprachen.
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| Schlüsselwörter: |
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| Datum: |
28.04.2014 21:29 |
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MGW51 |
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